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Tipps zur Pflege

Oft sind es Kleinigkeiten, die Ihre Schätze in ihrem Wert bewahren können. Vieles kann von Ihnen selbst übernommen werden:

  • Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung auf das Objekt. (Gefahr der partiellen Erhitzung und Austrocknung, es können Lackschäden entstehen oder es kommt zu verstärkten Farbänderungen des Holzes.)

  • Stellen sie keine Blumenvasen oder Wassergläser auf einer mit Naturharzen polierten Oberfläche ab. Durch die Flüssigkeit kommt es zu Kondenswasserbildung unter dem Gefäß und dieses kann innerhalb weniger Stunden durch den Lack ins Holz ziehen und Lack und Holz voneinander lösen. Es entsteht ein grau-weißer Wasserrand.

  • Weniger ist mehr. Reinigen Sie das Objekt so selten wie möglich und verwenden Sie keine Reinigungsmittel. Viele der bekannten „Aufpoliermittel“ enthalten Silikonöl, dies zieht selbst durch Lackschichten in das Holz ein und lagert sich dort ein. Dadurch kann eine eventuelle Restaurierung erschwert werden. Das erhöht den Arbeitsaufwand und damit die Kosten.

  • Entfernen Sie Staub von vergoldeten oder versilberten Objekten (z.B. Bilderrahmen) nur trocken mit einem weichen Haarpinsel, Vergoldungen sind gegen Feuchtigkeit besonders empfindlich.

  • Für geschlossen-lackierte Oberflächen (z.B. Möbel) verwenden Sie ein trockenes Staubtuch; bei Bedarf sollte man ein nur leicht feuchtes Tuch einsetzen und anschließend trocken nachwischen.

  • Kontrollieren Sie die Temperatur und relative Luftfeuchte. Für Möbel, Holzskulpturen und Gemälde empfiehlt sich eine Temperatur von 18-20°C und eine relative Luftfeuchte von 50-65%. Außerhalb dieser Norm besteht für das Objekt die Gefahr des Reißens und Quellens. Zudem ist dieser Bereich auch der des günstigsten Raumklimas für uns Menschen, Sie gönnen sich also selbst etwas Gutes wenn Sie Ihr Raumklima kontrollieren.

  • Um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten sollten Sie Möbel nicht zu dicht an die Wand stellen, es besteht sonst die Gefahr dass sich Schimmelpilze bilden oder das Möbel Feuchtigkeit durch das Wandklima bekommt. Eine Außenwand ist immer kälter als der Raum selbst!

  • Gemälde sollten nicht an kalten Außenwänden hängen. Achten Sie auf eine ausreichende Luftzirkulation. Auch hier ist das Wandklima zu beachten und es kann im ungünstigsten Fall Schimmelpilz entstehen.

  • Vermeiden Sie Kerzenruß und Tabakrauch. Sie setzen sich auf den Oberflächen ab, wirken polar und ziehen weiteren Schmutz an.

Beim Auftreten von Mängeln und Schäden können durch frühzeitiges Hinzuziehen eines qualifizierten Restaurators die Maßnahmen und damit auch die Kosten gering gehalten werden.

  • Vermeiden Sie die eigenständige (Be-)Festigung gelockerter Partien, insbesondere mit Klebeband. Durch den Klebstoff kann eine Behandlung erheblich erschwert und umfangreicher werden. Viele Klebebänder enthalten Lösemittel die Lackschichten an- oder auch gänzlich ablösen können!

  • Heben Sie abgebrochene Teile, abgelöste Furnierstücke oder Fassungssplitter und dergleichen auf, sie können vielfach wieder an- bzw. eingesetzt werden.

Wenn Sie Fragen haben stehen wir Ihnen gerne zur Seite.


Berufsethik

Eine Konservierung/Restaurierung soll den Kunstgegenstand als ästhetisches und historisches Zeugnis ablesbar machen und erhalten. Dabei geht es uns nicht darum das Objekt wie neu aussehen zu lassen, sondern seine Patina zu erhalten. Es soll seine Geschichte und Seele bewahren und Ihnen gleichzeitig als ästhetisch Wohnaccessoir dienen. Wir setzen deshalb nur rein biologische Materialien in historischer Technik ein, um ihre Kunstgegenstände zu pflegen. Alle von uns durchgeführten Maßnahmen sind reversibel ( = zurückführbar) und werden nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen durchgeführt.

Unser Atelier richtet sich damit in berufsethischen Fragen nach der Charta von Venedig, die den Umgang mit historischem Kulturgut reglementiert.


Konservierung

Die Konservierung dient dem Erhalt eines Kunstgegenstandes in seinem originalen Ist-Zustand, also mit allen vorhandenen Spuren seiner Geschichte. Die Konservierung beschränkt sich auf rein erhaltende Maßnahmen des Kunstobjekts. Alle Objekte unterliegen durch verschiedenste Einwirkungen einem Verfall, der durch konservatorische Eingriffe nicht verhindert aber bei frühzeitigem Ansatz deutlich verzögert werden kann. Die Konservierung teilt sich dabei in die aktive und die passive Konservierung.

Die aktive Konservierung beschränkt sich auf Maßnahmen am Objekt selbst, während die passive Konservierung sich auf das Umfeld konzentriert, um die äußeren Einwirkungen für das Objekt positiv zu beeinflussen. Eine Konservierung ist die unabdingbare Voraussetzung für eine Restaurierung, denn ohne die nötigen erhaltenden Maßnahmen kann eine Restaurierung auf lange Sicht nicht bestand haben.

Bei einer Konservierung wird drohendem Substanzverlust durch physikalische und/oder chemische Maßnahmen Einhalt geboten. Thermische Wurmbehandlung, die Kontrolle des Raumklimas und die Festigung gelöster Furniere können Bestandteile einer konservatorischen Maßnahme sein.


Restaurierung

Eine Restaurierung geht über den Erhalt des Ist-Zustandes hinaus , sie schließt eine Konservierung ein und baut auf ihr auf. Ziel der Restaurierung ist eine Verbesserung des optischen Eindrucks. Er kann durch Verluste (Fehlstellen in der Fassung, verloren gegangenes Furnier, abgebrochene Teile etc.) stark beeinträchtigt sein. Zu berücksichtigen ist bei der Restaurierung die Funktion und die Funktionsfähigkeit des Objekts sowie seine Geschichte.

Um die Notwendigkeit einer restauratorischen Maßnahme zu prüfen, gehen ihr kunstwissenschaftliche und historische Untersuchungen – unter Berücksichtigung aller anerkannten, modernen Konservierungsverfahren – voraus.

Festigung von Holzverbindungen, Ausbesserung von Schwundrissen, und behutsame Reinigung der Alterspatina können Bestandteile einer restauratorischen Maßnahme sein. Ergänzungen dürfen niemals mutmaßlich oder in betrügerischer Absicht vorgenommen werden und müssen reversibel sein.

Das Ziel einer Restaurierung ist keinesfalls die Stilreinheit, sondern die Ablesbarkeit der Geschichte. Eine qualifizierte Restaurierung trägt immer zu einem Werterhalt bei.


Craquelé Das Craquelé einer historischen Fassung ist ein geringfügiger Schaden innerhalb von Grundierungs-, Mal- und/oder Firnisschichten. Dieser Schaden macht eine Fassung anfällig gegenüber äußeren Einflüssen; Staub oder Feuchtigkeit können eindringen und zu schwerwiegenderen Schäden führen. Viele Fassungsverluste sind einem scheinbar harmlosen Craquelé entsprungen. Dennoch ist ein Craquelé Teil der Patina eines Kunstgegenstandes und als Bestandteil der Patina zu erhalten. Nur wenn unmittelbare Gefahr für das Objekt droht, besteht Handlungsbedarf.